Gitte Malou Weiß

Warum Arschengel wichtig für uns sind

WARUM ARSCHENGEL WICHTIG FÜR UNS SIND...

Jeder hat einen Arschengel, oftmals sogar mehrere. Manchmal verschwinden sie auch ganz plötzlich aus deinem Leben, weil du beschließt, sie loszulassen oder aus deinem Leben zu verbannen. Doch nach einer Weile wunderst du dich, dass dein neuer Freund, Kollege, Nachbar oder Partner ebenfalls Seiten an sich hat, die deinen größten Widerstand hervorbringen. Irgendwie erinnert dich dieser Mensch an den Arschengel, den du vor einiger Zeit in die Wüste geschickt hast.

Rücksichtslose und unachtsame Menschen sind nicht nur deine Widersacher, sie sind auch deine Engel. Arschengel!

Arschengel haben eine wundervolle Funktion. Doch um diese voll und ganz zu verstehen, muss ich etwas vorausschicken: Jeder Mensch trägt in sich eine Menge von Überzeugungen, Sichtweisen und Denkmustern. 

Diese sind NICHT in Stein gemeißelt, wie viele glauben. Sie drücken weder unseren Charakter aus, noch haben sie sonst irgendetwas mit uns selbst zu tun. Es sind Prägungen aus unserer Kindheit, schmerzhafte Hinterlassenschaften unserer Erfahrungen, die oft nicht so toll waren. Jeder unangenehmen Erfahrung haben wir selbst eine Überzeugung hinzugefügt. Zum Beispiel:

  • Papa schaut so böse. Vermutlich habe etwas falsch gemacht.
  • Meine richtige Mutter hat mich weggegeben. Niemand kann mich lieben.
  • Steffi hört mir nicht richtig zu. Ist meine Meinung so unwichtig?
  • Der Lehrer sagt, dass ich das nicht kann. Ich bin dumm.
  • Es ist niemandem aufgefallen, dass ich weg war. Für die anderen bin ich unsichtbar.
  • Ich muss um jeden Cent Taschengeld kämpfen. Sicher habe ich es nicht verdient.
  • Tommy hat mich verlassen. Bestimmt, weil ich hässlich bin.

Wir tragen Selbstbilder mit uns herum, die sich auf unser ganzes Leben auswirken. 

Unsere unbewussten Überzeugungen beeinflussen den schulischen Weg, die berufliche Laufbahn, sogar unsere Partnerwahl, ja letztlich unsere gesamten Lebensumstände. Wir könnten niemals unsere inneren Blockaden heilen, wenn es keine Arschengel gäbe. 

Arschengel machen uns auf unsere schädlichen Überzeugungen aufmerksam.

Die meisten von uns kennen Menschen, die ihnen unsympathisch sind. Ja, es gibt sie zur Genüge, diese brummigen Männer und zickigen Frauen, die dir gegenüber manchmal ein Verhalten an den Tag legen, dass du nur noch weglaufen willst. Das Verrückte daran ist, dass sie nicht immer gemein sind.  Manchmal findest du sie sogar richtig nett. Doch dann, wenn du nicht mehr daran denkst, zeigen sie dir ihr hässlichstes Gesicht. Sie vermögen dich dann mit ihrem Verhalten fassungslos zurückzulassen. So, wie ein Kind, dass sich von den Eltern ungerecht behandelt fühlt.

Schon in der Kindheit werden wir massiv eingegrenzt von Arschengeln.

Ich habe lange Zeit unter meinen Arschengeln gelitten, bis ich dieses Prinzip endlich verstand. Mir ist es schlichtweg nicht aufgefallen, dass mich überhaupt jemand schlecht behandelt. Und wenn doch, habe ich die Schuld bei mir selbst gesucht. Rückblickend kommt es mir vor, als wäre ich hundert Jahre in einem Dornröschenschlaf gefangen gewesen. 

Die Trennung von meinem Mann war schon einige Zeit her und ich stürzte mich neugierig in mein neues Leben. Ich traf immer wieder auf neue Männer und Frauen, die so ganz anders waren als die Leute, die früher mein Leben bevölkerten. Voller Neugier und Offenheit ließ ich diese Menschen näher kommen. Inzwischen interessierte ich mich brennend für Psychologie und Spiritualität und stellte fest, dass meine neuen Bekanntschaften auch offen für diese Themen waren. Mit meiner Lebensfreude und sprühenden Begeisterung zog ich Paul in mein Leben. Ich war verblüfft: Er las die gleichen Bücher, kannte die gleichen Filme und beschäftigte sich mit dem Gesetz der Anziehung, wie ich. Was für eine Freude.

Die Begegnung mit Paul erinnerte mich an meinen Vater, dessen große Erwartungen ich als Kind zu erfüllen versuchte.

Wir trafen uns zum Kaffee, gingen spazieren und tauschten uns aus. Nach einiger Zeit jedoch, fühlte ich in seiner Nähe immer öfter einen inneren Widerstand. Ich wunderte mich. Wo kam nur plötzlich dieses schlechte Gefühl her? Irgendetwas sträubte sich gegen Paul. Was stimmte hier nicht? Ich nahm Abstand, um mir darüber klarzuwerden. Ja, er suchte nach Anerkennung und Bestätigung, wie viele Menschen. Doch er suchte nicht nur, er forderte sie massiv ein. Er begann mir vorzuschreiben, wie ich denken und handeln sollte. Mich durchzog das starke Gefühl, dass er gerade dabei war, mich in eine Form zu pressen. So ließ ich den Kontakt los.

Später fragte ich mich, was mir Pauls aufdringliches, dogmatisches Verhalten hatte sagen wollen. Schließlich hatte er sich als mein Arschengel offenbart. Ich fand heraus, dass ich Hemmungen hatte, anderen Menschen Grenzen zu setzen und sie dadurch vor den Kopf zu stoßen. Meine tiefste Überzeugung schien zu sein: WEHRE DICH NICHT, WENN DIR JEMAND MIT WORTEN ODER SEINEM VERHALTEN SCHMERZEN ZUFÜGT ODER DICH EINGRENZT. Ich war entsetzt. Wie konnte ich nur all die Jahre mit diesem selbstbegrenzenden Glaubenssatz herumgelaufen sein?

Die Antwort war, dass ich mich jahrelang den Erwartungen und Bedürfnissen anderer gebeugt hatte, ohne Rücksicht auf mich selbst. Mir ist schon klar, dass diese Überzeugungen aus meiner Kindheit rühren. Wurdest du als Kind nicht auch oftmals ungerecht behandelt? Kannst du die Hilflosigkeit spüren, die du als Kind empfunden hast, wenn deine Mutter oder dein Vater Forderungen stellten oder ihre Liebe an Leistung knüpften? Als Kinder konnten wir uns zumeist nicht wehren. Es galt damals als frech und ungehorsam, wenn du als Kind Widerstand geleistet hast, um für dich selbst einzustehen. Häufig wurdest du dafür bestraft.

Von meinem Arschengel Paul habe ich viel gelernt.

Manchmal fühlen wir uns schon länger durch das Verhalten eines anderen genervt. Und zwar bevor es uns auffällt.

Unsere unbewussten Überzeugungen strahlen nach außen, werden dort energetisch aufgefangen und uns zurückgespiegelt.

Meine Tochter hat auch so einen Arschengel. Neulich berichtete sie mir genervt von ihrem Arbeitstag: „Mama, ich verstehe das nicht. Saskia ist sonst total nett und ich komme gut mit ihr aus.

Doch manchmal hat sie eine Art an sich, die ich nicht ertragen kann. Sie telefoniert dann so laut und lange und nimmt überhaupt keine Rücksicht darauf, dass ich mich bei meiner Arbeit konzentrieren muss.“  

Oh, das kam mir selbst bekannt vor. Lange Zeit habe ich mich auch durch meine Kollegin gestört gefühlt. Sie sprach so laut, dass ich meine eigenen Worte im Kundengespräch nicht verstand und den Faden verlor. Ihr Verhalten brachte meinen größten Widerstand hervor.

Ich riet Luisa: „Sprich doch offen und ehrlich mit Saskia darüber. Such einen ruhigen Moment und dann sag ihr, was dich bedrückt.“

„Mama, sie lässt nicht mit sich sprechen. Es ist wie verhext. Sie ist dann total beleidigt und es wird noch schlimmer. In diesen Momenten kann ich sie nicht ausstehen. Ich ärgere mich dermaßen über sie, dass ich einfach nicht mehr weiter weiß. Kennst du nicht eine Lösung? Du hast das mit deiner Kollegin doch auch hinbekommen.“

„Tja, Luisa. Wie es aussieht, hast du in Saskia deinen Arschengel gefunden. Irgendetwas hast du hier zu lernen.  Aber das ist nicht so einfach herauszufinden. Es erfordert eine Menge Geduld, Ehrlichkeit und Selbstbeobachtung. Im Grunde spiegeln dir die schlechten Angewohnheiten eines anderen, dass du handeln musst. Und zwar nicht so sehr im außen, sondern im inneren deines Geistes. Zunächst ist es wichtig, die Situation, wie immer sie auch aussehen mag, anzunehmen.

Arschengel verursachen Ärger und Widerstand.

Arschengel ärgern uns und fordern uns heraus.Akzeptiere auch,  dass du dich darüber ärgerst. Nimm deinen Ärger an. Atme tief in den Ärger hinein und fühle ihn. Dann wirst du schon etwas weicher und kannst deinen Widerstand allmählich loslassen. Das Schädlichste für dich und deinen Körper ist: der Widerstand gegen das, was bereits da ist. Nimm die Tatsachen einfach an. 

Und stell dir dann bitte folgende Fragen in Bezug auf das, was dich an dem Verhalten deiner Kollegin stört:

  • Grenze ich mich selbst genügend ab? Lasse ich vielleicht zu viele Menschen durch meine Privatsphäre trampeln? 
  • Bin ich zu gutmütig, zu lieb, zu hilfsbereit? Warum verhalte ich mich so? Suche ich auf diese Weise nach Anerkennung? Habe ich das Bedürfnis, dass mich jeder mag?
  • Ängstige ich mich vor einer Auseinandersetzung? Scheue ich mich davor, klare, deutliche Worte zu sprechen?
  • Möchte ich selbst auch gern mal laut werden? So richtig laut? Will ich meiner Wut und meinem Ärger endlich mal Raum geben, gestatte es mir aber nicht?
  • Ist in mir nicht genug Mut und Vertrauen, dieses Problem mit meinem Chef zu besprechen? Fürchte ich mich davor, dass er mein Problem nicht ernst nimmt? Nehme ich mich selbst überhaupt ernst? Sorge ich gut für mich und mein Wohlgefühl?
  • Fordere ich insgesamt vielleicht zu viel von mir? Setze ich mich selbst unter Leistungsdruck? Wieviel Mitgefühl empfinde ich für mich in dieser Situation?

Vielleicht fallen dir ja auch noch andere Fragen ein. Sei da ganz offen! Berücksichtige alle Gedanken und Gefühle, die sich dir zeigen wollen. Notiere dir alles und gib dir selbst aus tiefstem Herzen die Antworten.“

Arschengel spielen nicht mit jedem Menschen dieses unbeliebte Spiel.

Das hast du sicher auch schon erlebt. Du erzählst deiner Freundin, wie unmöglich und hochnäsig ein gemeinsamer Bekannter sei und sie stutzt, runzelt die Stirn und entgegnet, dass sie diesen Bekannten überaus nett und sympathisch findet. Diese nicht übereinstimmende Betrachtung hängt vor allem damit zusammen, dass die meisten Menschen einen anderen aufgrund seiner momentanen Verfassung bewerten und dies als Maßstab für ein pauschales Urteil über seine Person nehmen.

Das ist allerdings in Wirklichkeit nicht möglich. Du selbst bist doch auch manchmal schlecht drauf, oder? Hast du in diesen Momenten ein offenes Ohr für dein Gegenüber oder gar ein Lächeln? Uns ist es oft nicht bewusst, wie wir auf andere wirken, wenn wir voller schlechter Gefühle und sorgenvoller Gedanken sind. Um also einen Menschen bewerten zu können, müssten wir sein ganzes Leben durch und durch kennen und alle Erfahrungen, die er von kleinauf gemacht hat, mitfühlen können. Und das kann niemand.

Wenn also zwei oder mehr Personen eine unterschiedliche Wahrnehmung über einen anderen Menschen haben, dann liegt das zum einen an der Ausstrahlung, den Erfahrungen und Prägungen des Betrachters und an denen des Betrachteten. Zum anderen spielen die beiderseitigen Interpretationen, Reaktionen und Interaktionen ihre tragenden Rollen. Obwohl es sich hierbei um eine komplexe Angelegenheit handelt, spielt sich der Ablauf der gegenseitigen Wahrnehmung in Sekundenbruchteilen ab. Verblüffend, wie ich finde.

Ein Urteil über einen anderen Menschen zu fällen ist unmöglich. Der, den du da bewertest, bist immer du selbst.

Jeder Mensch reagiert somit immer auf die Ausstrahlung seines Gegenübers. Und umgekehrt. Es sind also deine eigenen Baustellen, die andere unbewusst auffangen und sie dir dann spiegeln (müssen). Mit diesem Mechanismus kommen wir alle bereits auf die Welt. Gottseidank!

Wie sollten wir auch sonst herausfinden, welche unbewussten Glaubenssätze und emotionalen Prägungen noch immer in uns wirken? Tatsächlich wirken die eigenen Fehleinschätzungen, Schuldgefühle, Urteile, Wunden und Ängste in uns, ohne dass uns diese dunklen Flecken überhaupt bewusst sind. Diese Flecken sind es, die unsere Lebensumstände beeinträchtigen und uns ständig Steine in den Weg legen, -nicht unsere Mitmenschen!

Als ich diese Thematik aufmerksam studierte und mich selbst in Situationen zu beobachten begann, glaubte ich, den Schlüssel für mein Glück gefunden zu haben. Ich war begeistert. Jedoch ist es für jeden von uns ein großes Unterfangen, die eigenen unbewussten Prägungen und emotionalen Muster aufzulösen, denn sie liegen nicht offen vor uns. Wenn wir bedenken, dass ca. 95 % unserer mentalen Abläufe noch UNBEWUSST stattfinden, d.h. im Dunkeln liegen, erkennen wir, wie wichtig eine aufmerksame Selbstbeobachtung ist. Der Bewusstseinswandel der Menschheit steht direkt vor der Tür. Er geschieht bereits. Wir verlassen gemeinsam ein begrenztes Denksystem, um uns auf eine neue Stufe zu erheben.  

Achtsame Selbstbeobachtung ist der Schlüssel, der die Tür zu Befreiung und Glück öffnet.

Sei also aufmerksam und beobachte dich selbst in jeder unbequemen Situation und frage dich: „Was könnte mir hier gespiegelt werden? Welche versteckten Gefühle wollen hier an die Oberfläche? Und welche falschen Urteile und Überzeugungen stecken wohl dahinter?

Sei neugierig auf das, was sich dir zeigen möchte.

Wenn ich eine Situation erfahre, in der ich mein Gegenüber als unfreundlich, rücksichtslos oder herausfordernd erlebe, beziehe ich dieses Verhalten nicht gleich auf mich. Nur, wenn es mich emotional unangenehm berührt, aufwühlt oder gar heiße Wut in mir hochkocht, dann erkenne ich hier MEINE LEKTION. Vor kurzem habe ich ein Buch veröffentlicht, das eine bunte Palette an Gefühlen aus den Tiefen des Lesers emporsteigen lässt. Es handelt sich um Gedichte und Prosatexte, die begeisternd, klar, offensiv, zärtlich, authentisch und sehr berührend sind. Es ist spannend die eigenen Emotionen beim Lesen selbst zu beobachten. 

Unsere Emotionen zeigen uns den Weg. Nur leider achten die wenigsten Menschen darauf, ihren aufkommenden Gefühlen bewusst zu begegnen. Dabei schmerzen die Emotionen nur dann, wenn sie unterdrückt, verdrängt und versteckt werden. Wer aber seine Angst wirklich fühlt, erlebt dies als befreiend und transformierend. In seiner Trauer tief ertrinken zu können und sich ihr ganz hinzugeben, heilt für alle Ewigkeiten. Den Ärger in sich spüren zu dürfen, ihm überall Raum zu geben, ihn anzunehmen und in ihn hineinzuatmen ist Befreiung pur. Endlich darf der Ärger sein Feuerwerk an Farben zeigen: blutrot, leuchtendes Orange, rabenschwarz und knalliges Gelb. Wenn du all deine sogenannten schlechten Gefühle durchlebst, erfährst du dies als so erfrischend und reinigend, wie ein stürmisches Gewitter nach einem staubigen, schwülheißen Sommertag.

Durch das Nichtfühlen der schmerzhaften Emotionen unserer Vergangenheit sind tiefe Wunden in uns entstanden, die bis heute wirksam sind.

Gefühle sind zum Fühlen da. Wie du lernst, deinen schlechten Gefühlen mit Liebe und Achtsamkeit zu begegnen und sie zu transformieren.

Ich bin ein gefühlvoller Mensch und sehr offen. Schon immer konnte ich über meine Gefühle sprechen und über sie schreiben. Die unterdrückten, unbewussten Emotionen meiner Kindheit hatte ich doch sicher längst aufgedeckt und verarbeitet, oder?  Schließlich übte ich mich seit Jahren in Achtsamkeit und Selbstreflexion. Doch dann las ich einen Satz in Ein Kurs in Wundern, der mich aufhorchen ließ. Ich gebe ihn mit eigenen Worten weiter: Das Ego hat eine Kunstfertigkeit darin entwickelt, dir Glauben zu machen, dass du all deine dunklen Flecken aufgelöst hast und schon so weit auf deinem Weg fortgeschritten bist, dass du eigentlich nichts mehr zu lernen hast. Ich verstand den Wink und kaufte eine Lektüre, die mich lehrte, wie ich mit meinen Emotionen umgehen konnte: das Buch von Safe Nidiaye. Die Wahrheit ist: Du lernst nie aus, solange du in einem Körper steckst.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass da noch solche schmerzhaften emotionalen Wunden in mir lauern. Ich las das Buch aufmerksam und machte einige Übungen. Wenn mich ein Thema so richtig packt, recherchiere ich parallel im Internet. Ich stieß auf den energetischen Heiler Hartmut Lohmann. Seine Website zog mich wie magisch an. Vieles, was hier erklärt wurde, kam mir bekannt vor, weil ich vor Jahren selbst in Reiki eingeweiht wurde. Hartmut besitzt die Gabe, energetische Blockaden im Körper eines Menschen aufzuspüren. 

Mh. Konnte mein Verstand das glauben? Ich dachte: Warum mache ich mir Gedanken über seine Arbeit, ohne es ausprobiert zum haben? Ich buchte bei ihm einen Termin und erfuhr knapp drei Wochen später eine Chakra-Fernheilung. Ich wurde überrascht! Es fühlte sich an, als hätte sich in meinem Bauch ein hartnäckiger Doppel-Knoten gelöst. Von da an konnte ich viel einfacher selbst meine inneren Schatten ausfindig machen und transformieren. 

Es ist unwichtig, über deine Gefühle zu sprechen oder zu schreiben. Ausschlaggebend ist es, sie wahrhaftig zu fühlen.

"Die vier Fragen" von Byron Katie: So kommst du gezielt und schnell hinter das Geheimnis deiner unbewussten Glaubenssätze...

Wer seine unbewussten Schatten aufdecken will, der kommt um Byron Katie kaum herum. Die prominente spirituelle Lehrerin hat ein Fragensystem entwickelt, dass bei ehrlicher, achtsamer Anwendung zu verblüffenden Ergebnissen kommt. The Work hat mir schließlich Türen und Tore geöffnet, die zu meinem Unterbewusstsein führen, eine Welt, die mir vorher überwiegend verborgen blieb. Besonders tiefsitzende Überzeugungen wurden aufgedeckt und konnten verwandelt werden.

Vielleicht zeigt sich dir auch gerade ein Problem, das dich verschiedenste Gedanken denken lässt, die sich nicht gut anfühlen. Mag sein, dass dein Partner dich gerade verlassen hat und du denkst: „Er hätte mich nicht verlassen sollen!“ Oder du ärgerst dich über deine Mutter, deinen Vater, deinen Nachbarn, deine Kollegin. Egal wer und was es ist, das dich einzuschränken scheint: Konzentriere dich auf die betreffende Situation, fühle hinein und frage dich: Welches Verhalten stört mich besonders bei dem anderen? Was sollte er nicht mehr tun? Wie sollte er sich stattdessen verhalten. Was muss in dieser Situation geschehen, damit ich mich besser fühle? Bei dieser authentischen Beantwortung sei so ehrlich und schonungslos wie möglich: Urteile hemmungslos drauflos! Beschönige nichts! 

Notiere deine Antworten übersichtlich und stelle jedem deiner Gedanken (Überzeugungen) die folgenden vier Fragen nacheinander gegenüber.

Die vier Fragen:

  • Ist das wahr?
  • Kannst ich absolut sicher sein, dass das wahr ist?
  • Wie fühle ich mich, wenn ich diesen Gedanken glaube?
  • Wer wäre ich ohne den Gedanken?

Diese Übung findet ihren Höhepunkt in den Umkehrungen, die dir letztlich den AHA-EFFEKT bescheren. Es gibt genügend Bücher, die The Work vertiefen und dich dabei begleiten können, deine Probleme zügig und schnell selbst zu lösen. Im folgenden Video bekommst du einen guten Eindruck von diesem wundervollen Tool, das dich aus deinem quälenden Gedankengefängnis befreien kann.

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Lass "The Work" in dein Leben fließen. Betrachte jede Begegnung, jede Situation mithilfe dieser Fragen und du wirst endlich frei.

Notiere dir also deine Emotionen und dazugehörenden Gedanken sofort, wenn du die unangenehme Situation verlassen hast. Dann sind deine Emotionen noch frisch und stark.  Zieh dich an einen Ort zurück, wo du allein und ungestört bist: in dein Zimmer, in den Garten oder aufs stille Örtchen. Nutze hier am besten die Notizfunktion deines Handys, um deine Gedanken und Überzeugungen aufzuschreiben, damit sie nicht verloren gehen. Was hat dich geärgert, was aggressiv oder traurig gemacht? Wie genau hat sich dein Arschengel dir gegenüber verhalten? Was hat er gesagt? Mit deinen Notizen kannst auch später noch THE WORK machen. Dann, wenn du Zeit hast.

Heute habe ich keine Dramen mehr in meinem Leben. Das Verhalten meines Gegenübers ist rückblickend betrachtet nie so gewesen, wie es mir erschienen ist. Spreche ich den Menschen darauf an, stellt sich immer heraus, dass ich etwas in den falschen Hals bekommen habe. Da ist manchmal nur ein Satz, ein Blick oder eine Geste und schon springt unser „unbewusster Ego-Motor“ an: Wut, Zweifel, Unsicherheit… Im Nu können wir in einer Situation nicht mehr klar denken, sehen und die Worte des anderen nicht deutlich hören. Wir interpretieren nur noch.

  • Hat dich dein/e Partner/in enttäuscht oder belogen? Vielleicht enttäuscht oder belügst du dich selbst auf die eine oder andere Weise!
  • War dein bester Freund nicht ehrlich zu dir? Oder bist du, wenn du genau hinschaust, nicht ehrlich zu dir selbst?
  • Begegnet dir dein Kollege immer wieder mit Ablehnung? Womöglich lehnst du dich selbst oder deine Gefühle im tiefsten Inneren ab. 
  • Dein Nachbar grenzt dich immer wieder mit seinem provokativen Verhalten ein. Bist du es nicht selbst, der sich immer wieder Grenzen setzt?

Jede Beziehung und jede Begegnung bietet dir die Chance zu heilen und der zu werden, der du tief in dir bist.

Du siehst schon, dass unendlich viel Potenzial in einer aufmerksamen Selbstbeobachtung und in der Anwendung der Spiegelungsgesetze liegt. Letzten Endes unterstützen die Arschengel uns dabei, uns der Stolpersteine bewusst zu werden, die wir uns selbst in den Weg gelegt haben. 

Unsere tiefsten unbewussten Überzeugungen und Prägungen zu verwandeln ist nicht leicht. Es erfordert Aufmerksamkeit, Geduld und den Willen hinter die Wolken der emotionalen Verstrickungen zu blicken. Dieser Prozess ist spannend und lehrreich. Er streichelt unsere Seele und schenkt ihr letztlich Flügel.

Worte des Dankes: Ich bin all meinen Arschengeln dankbar, die mir mein Leben schwer gemacht haben. Ich kann mich an jeden einzelnen erinnern. Manche waren Teil meiner Familie, andere waren Liebesbeziehungen, Flirts, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Bekannte. Andere streiften nur kurz mein Leben. Sie alle waren zeitweise Miesepeter, sture Gesellen, Kritiker, Schreihälse, Opfer, Zicken, Gefängniswärter, Hexen, Verräter und Bösewichter. Diese Menschen forderten mich heraus, stießen mich weg, machten mich klein und brachten mich zur Weißglut. Ihnen allen gebührt meine höchste Anerkennung, ja, meine ganze Liebe. Diese unbequemen Männer und Frauen haben mich dazu gedrängt, immer wieder auf mich selbst zuzugehen und mein strahlendes Licht zu suchen. Mit ihrem Verhalten sorgten sie dafür, dass ich an mir zweifelte, an dem, was ich glaubte zu sein. Sie schubsten mich mal sanft, mal hart auf den richtigen Weg, auf den Weg, der zu mir selbst führt.

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