Gitte Malou Weiß

Gitte Malou Weiß

Innere Stille spricht

Worte der inneren Weisheit

Was ist so schwierig an Meditation?

Warum fällt es vielen Menschen
so schwer, zu meditieren?

Auf meinem Lebensweg habe ich die Meditation als sehr bereichernd erfahren und sie stetig weiterentwickelt. Sie hat mir immens geholfen, eine liebevolle, friedliche Perspektive einzunehmen. Aus diesem Grund wollte ich meinem Umfeld das Meditieren schmackhaft machen. 

Um herauszufinden, welche Wünsche und Schwierigkeiten bezüglich des Tools „Meditation“ bestehen, startete ich vor einigen Wochen eine kleine Umfrage in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Das Ergebnis hat mich ehrlich gesagt einigermaßen überrascht.

Da kannst du mal sehen, dachte ich verblüfft. Zwanzig Personen hatten sich an der Umfrage beteiligt- mit folgendem Ergebnis:

  • Eine Freundin benötigt keine Anleitung, da sie selbst schon lange meditiert und dies als sehr bereichernd erfährt.
  • Vier Personen gaben an, dass sie das Angebot von Meditationen als verwirrend empfinden. Die vielen unterschiedlichen Techniken und Formen würden sie eher abgeschrecken.
  • Weitere vier Personen gaben an, dass sie die Stille beim Meditieren nicht ertragen.
  • Sechs meiner Bekannten erklärten, dass sie Angst vor hochkommenden Gedanken und Gefühlen hätten.
  • Drei Freunde antworteten, dass sie die notwendige Routine nicht einhalten könnten und es deshalb gleich lassen würden.
  • Eine Freundin wollte sich nur auf geführte Meditationen einlassen.
  • Eine andere interessierte sich ausschließlich für Gehmeditationen.

Also, glatte fünfzig Prozent der Befragten gaben an, sich entweder vor hochkommenden schlechten Gedanken und Gefühlen zu fürchten oder die Stille nicht zu ertragen. 

Angst davor, zu meditieren?

Zumindest schien es mir, als hätten beinahe alle der Befragten eine innere Abwehr bei dem Gedanken an Meditation. Begeisterung für das Meditieren hatte eigentlich nur die erstgenannte Teilnehmerin gezeigt, nämlich die, die bereits umfassende Erfahrung hatte. Was ist Angst anderes, als ein Ausdruck von innerem Widerstand? fragte ich mich. Viele Menschen verspüren eine innere Abwehr gegen Neues und Unbekanntes. Um in die Umsetzung zu kommen, bremst uns hier natürlich die berühmte Komfortzonentreue. Doch die Angst versteckt sich auch gern hinter Faulheit und Desinteresse, wie wir alle wissen. 

„Wo die Angst ist, da geht’s lang“, sagte einst der bekannte systemische Psychotherapeut Günter Ammon.

Wer sich seinen Ängsten nicht stellt, verweigert die Verantwortung für sein Leben zu tragen und hält weiterhin an den Begrenzungen seines Lebens fest. Furcht blockiert unsere Lebensenergie und lässt uns handlungsunfähig werden. Darüberhinaus ziehen wir durch Ablehnung und Angst entsprechend negative Umstände in unser Leben. Hier wirkt das Gesetz der Anziehung, ein Naturgesetz, dem niemand aus dem Weg gehen kann. 

Darum sollten wir aufhören, uns wie der Vogel Strauß zu verhalten, der den Kopf in den Sand steckt, wenn es unbequem wird.

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Meditation zu erlernen ist nicht nur eine Entscheidung

Meditation ist vor allem ein Prozess und erfordert Geduld mit sich selbst und Gelassenheit. Alles darf und nichts muss, lautet die Devise. In der Tat gibt es hier in der westlichen Welt unzählige Arten und Formen von Meditation. Meines Erachtens erschwert dies das Verständnis und den Zugang zur wahren Meditation, die nichts weiter ist, als eine tiefe Versenkung in den inneren Raum der Stille.  Und bedenke folgendes: Je komplizierter etwas ist, um so mehr strengt es dich an und lässt dich aufgeben.

Das, was uns hindert, wahrhaftig in die innere Stille zu kommen, sind unsere unbewussten Gedankenabläufe und emotionalen Reaktionen darauf. Sie steigen in der Ruhe plötzlich in unserem Bewusstsein auf. Dieser Gedankenflut ungebremst ausgesetzt zu sein, erfüllt uns mit höchstem Widerwillen. 

Das ist der Grund, warum die meisten Menschen innerhalb kürzester Zeit die Finger vom Meditieren lassen. Panisch flüchten sich viele in gewohnte Routinen oder lenken sich mit Konsum, Arbeit, Geselligkeit und Fernsehen ab. Was den Menschen vom Meditieren also hauptsächlich abhält sind:

  • die Angst vor einer Flut von hochsteigenden Gedanken und damit verbundener Emotionen
  • Unwissenheit und die mangelnde Bereitschaft, die eigenen Lebensumstände positiv zu verändern
  • Bequemlichkeit und das Anhaften in der Komfortzone
  • Festhalten an den Ablenkungs- und Betäubungsmechanismen der Gesellschaft
  • und zu guter Letzt der massive Widerstand unseres Egos, der die vorgenannten Gründe miteinschließt 

Meditation ist ein Akt der Selbstfürsorge. Sie basiert auf Liebe und Wertschätzung, die dem inneren Wesen wohlwollend entgegengebracht werden.

Warum unser Ego beim Meditieren für Widerstand sorgt

Dem Ego ist daran gelegen, dass wir in unserem begrenzten Leben verbleiben und keine Verantwortung für unser Lebensglück übernehmen. Warum? Nun, es liegt ihm daran, uns zu manipulieren und uns glauben zu machen, dass wir klein, unbedeutend und sterblich sind. Tatsächlich hält das Ego sich für deinen Meister, obwohl es nur dein Diener ist. Es spielt so überzeugend deinen Boss, dass du komplett vergessen hast, wer und was du bist. Unser Ego-Verstand ist nichts Schlechtes oder Unrechtes. Er ist lediglich ein Aspekt unseres illusionären Selbstbildes, das aus der erdachten Trennung von Gott, unserer Quelle, hervorgegangen ist. Die meisten Menschen halten sich selbst für dieses persönliche Trugbild und für dessen Form, den Körper, ohne auch nur zu ahnen, dass WIR ETWAS VÖLLIG ANDERES SIND.

DU BIST

  • kein Körper. Du hast und benutzt vorübergehend einen Körper.
  • nicht deine Persönlichkeit. Du erfährst dich nur mit einer Rolle, einem Charakter, einer Tradition, Geschichte, Hautfarbe, Kultur und als Mann oder als Frau.
  • kein Mensch. Du spielst nur ein zeitlang Mensch. Immer wieder.
  • REINER GEIST. Reine Energie. Reine Liebe und unendliches Leben.
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Wie das Leid eines Menschen
die Bereitwilligkeit zum Meditieren fördern kann

Es ist schon verrückt, dass es oft erst richtig schlimm kommen muss, bevor der Mensch bereit ist, etwas Grundlegendes in seinem Leben zu verändern. Bei mir war es so. Vor zwanzig Jahren war auch ich noch stark in meinen unbewussten Glaubenssätzen und konditionierten Mustern gefangen und lebte innerhalb meiner begrenzten Möglichkeiten. Dass ich selbst es war, die sich diese Grenzen erschaffen hatte, habe ich natürlich nicht geahnt. Und mal ehrlich, ich hätte es auch kaum geglaubt.

Auch ich dachte, wie viele, dass andere an den Stolpersteinen meines Lebens schuld sein müssen. Erst mehrere persönliche Weltuntergänge und diverse Erkrankungen brachten mich dazu, auf eine wie ich meinte, gefahrvolle Reise zu gehen. Die Reise in meine innere Welt, die sicher auch ein gewisses Maß an Mut erfordert. Doch wer seine Leidensgrenze überschritten hat, der hat auch den Mut entwickelt, die Leichen aus dem Keller zu holen. Dabei halfen mir

  • Selbstbeobachtung
  • Selbstreflexion
  • körperzentrierte Herzensarbeit
  • Blockadenauflösungen
  • Vergebungsarbeit
  • und Meditation

Der Prozess der Meditation

Es ist nicht ratsam, eine bestimmte Form der Meditation zu erlernen und sie  bis zum Sanktnimmerleinstag fest ritualisiert durchzuführen. Das mag am Anfang helfen, bei der Sache zu bleiben. Jedoch sind Konzepte und Strukturen der Spiritualität fremd. Sie gehören in den Bereich des Egos. Als ich 2015 eine Ausbildung zur Yogalehrerin absolvierte, störten mich die Vielfalt, die sich wiederholenden Abläufe, Konzepte und die starren Sitzpositionen dieses wertvollen Werkzeugs. Zu der Zeit hatte ich bereits einen guten Draht zu meiner inneren Führung entwickelt und diese riet mir, weniger auf die „korrekte“ Haltung des Körpers zu achten, als darauf, Hingabe zu üben und tatsächlich in die innere Stille zu gelangen.

Bewegungsmeditationen und geführte Meditationen sind eher als Achtsamkeitsrituale oder Entspannungsübungen anzusehen. Sie können aber tatsächlich dem Übenden helfen, eines Tages in die ECHTE Meditation zu gleiten. Ein empirisch aufsteigender Prozess könnte folgendermaßen aussehen:

  1. Gehmeditation
  2. geführte Meditation
  3. Selbstbeobachtung in der Stille
  4. den Denker unbeteiligt beobachten
  5. in der Stille unangenehme Gefühle wahrnehmen, annehmen und durchfühlen
  6. in der Stille verweilen, ohne mentale oder emotionale Tätigkeit
  7. Kontemplation/ Verschmelzung mit Gott

Meditation ist DAS Mittel der Wahl,
um Glück und Erfüllung ins Leben zu ziehen

Genau das wird allerdings erst erkannt, wenn die weltlichen Scheinwege versagt haben. Wer sich nichts von einer Meditation verspricht, warum sollte er meditieren? In meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich schon oft die Vorteile einer Meditation angepriesen. Nicht einfach so, denn da gab es genug Leidenszustände und Dramen, die man mit dem Meditieren hätte verändern können.

Doch scheinbar sind diese Frauen und Männer noch nicht bereit dafür. Sie sind unzufrieden mit ihrem Leben und lösen ihre Ehen und Partnerschaften auf, die plötzlich nicht mehr taugen. Manche erleben Mobbing in ihrem Job oder verstehen sich nicht mehr mit Familie und Freunden. Sie wollen nicht wahrhaben, dass die eigentliche Ursache in ihnen selbst liegt. Wer sich aber seiner inneren Welt bewusst wird und seine Aufmerksamkeit dahin bündelt, wird bald kostbare Hilfe erhalten, mit der er nie gerechnet hätte. Denn er wird seines INNEREN LEHRERS, dem Heiligen Geist, gewahr. 

Dieser wartet schon seit Ewigkeiten darauf, dass du dem Geschrei des Egos nicht mehr folgst und endlich SEINE liebevolle, sanfte Stimme hörst, die dich nach Hause in die Selbsterkenntnis geleitet. Dann erst wirst du das Leben führen, für das du einst auf Erden gekommen bist.

Wo immer du auch stehst, Meditation hilft

Ganz gleich, ob du glaubst keine Zeit für das Meditieren zu haben, dich noch nicht bereit dafür fühlst oder es dir grundsätzlich schwerfällt jeden Tag für einen kleinen Zeitraum in der Stille zu sein, bleibe geduldig und mitfühlend mit dir. Zwinge dich zu nichts und setz dich nicht unter Druck. Vor allem aber, verurteile dich nicht, wenn das Meditieren nicht so klappt, wie du dir das vorstellst.

Mein Tipp: Fang einfach an, morgens und abends für fünf Minuten in der Stille zu sitzen. Begib dich also in einen ruhigen Raum oder in die Natur, setz dich hin, schließ die Augen und tu einfach nichts. Es ist hilfreich, deinen Handywecker zu stellen. Mach das jeden Tag und wenn du es vergisst, dann ist es okay. Wenn du das Versäumnis bemerkst, dann nimm dir vor, am nächsten Morgen/Abend erneut mit dem Meditieren fortzufahren. Also, ich denke, dass du sicher zweimal täglich für fünf Minuten ruhig auf einem Stuhl sitzen kannst. Wenn das Gedankengeplapper losgeht, dann richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Spüre dein Einatmen und spüre dein Ausatmen. Das ist ein guter Anfang und ist sicher nicht besonders schwierig.

Beim Meditieren gibt es keine Fehler,
höchstens Ausreden

Die Hauptsache ist, dass du dir immer wieder in Erinnerung rufst, dass dein Glück in dir selbst ruht und dir eine innere Führung innewohnt, die dich zu deinem Besten anleitet. Um diese Stimme zu hören, musst du still werden. Still sein, heißt zunächst einmal, zur Ruhe zu kommen. Weniger im Tun und dafür mehr im SEIN, das heißt, in der absoluten Gegenwart zu sein. Wenn du der Meditation jedes Mal mit einer gewissen Neugier und Gelassenheit begegnest, wirst du irgendwann Erfolg haben. Du wirst den Gedankenlärm im Kopf reduzieren oder sogar ganz ausschalten. Und so wirst du allmählich der Stimme deiner inneren Führung gewahr. Sie wird 

  • dich lehren, deine Blockaden zu heilen
  • dir zeigen, wie du deine emotionalen Verstrickungen löst
  • dein Herz mit Frieden erfüllen 
  • dich mit Klarheit, Fokus und Bewusstheit beschenken
  • dir nur Lektionen aufgeben, für die du bereit bist
  • Menschen und Situationen in dein Leben schicken, die dir hilfreich dienen
  • dich zu bereichernden Ideen und liebevollen Handlungen inspirieren
  • dein Herz vor Liebe überströmen lassen
  • dein allerbester Freund und verlässlichster Gefährte sein
  • dich nach Hause geleiten, in deine geistige Heimat

Den Heiligen Geist kannst du nur in der Stille hören, nämlich dann, wenn du deinem Ego keine Bedeutung mehr gibst. Dann erst löst es sich auf, wie Nebel bei den ersten Sonnenstrahlen.

Fazit:

Schwierig ist Meditation eigentlich nicht. Auf einem Stuhl, einem Kissen oder in einem Sessel zu sitzen, die Augen zu schließen und nichts zu tun, kann doch nicht so schwierig sein, oder? Die Entscheidung, genau diesen so einfachen Schritt regelmäßig zu tun, ist der Beginn von Meditation und Bewusstwerdung. Diese Handlung des Nicht-Tuns ist wichtiger als jegliches weltliche Streben; sie ist sogar bedeutsamer als sämtliche Errungenschaften und Erfolge unserer Zivilisation. Denn sie ist die Eintrittskarte in die Wirklichkeit, die dem Ego endlich das Zepter aus der Hand nimmt und eine gerechte, ja, liebevolle Welt entstehen lässt. Wir sollten selbst über unser Königreich herrschen und es nicht länger verleugnen, meinst du nicht? 

Mit der Macht unserer Gedanken und unserer liebenden, göttlichen Vorstellungskraft könnten wir wahrhaftig den Himmel auf Erden erschaffen. Meditation,  in ihrer höchsten Ausprägung als Kontemplation, ist letztlich das Werkzeug, das uns zu einem achtsamen, bewussten Menschen macht. Hier ist die Tür zum Erwachen und der spirituellen Intelligenz.

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